M. ist dreizehn Jahre alt, als er seine Familie und sein Heimatland Somalia zu Fuß verlässt, um nach einem besseren Leben zu suchen, wie er sagt. Bei somalischen Männern ist es wahrscheinlich, dass sie irgendwann als Soldaten, Untergrundkämpfer oder Arbeitslose enden.

Alleine läuft M. also los, reist mit Schlepperbanden durch die Wüste im Sudan und Chad und wird schließlich in Lybien mit anderen Flüchtlingen über sieben Monate gefangen gehalten. Er wird gezwungen Ziegen zu hüten, um sich freizukaufen. Mit einem Flüchtlingsboot gelingt ihm schließlich die Überfahrt nach Sizilien. Dort schenkt ihm ein netter Mensch Geld für eine Zugfahrt über die Schweiz nach Frankfurt. Als er in Frankfurt aus dem Zug steigt und Polizisten sieht, springt er in die nächste Bahn und landet so durch Zufall in Wiesbaden.

Dort lebt er bis heute, lernt die deutsche Sprache und Kultur kennen, spielt als Stürmer erfolgreich Fußball und vermisst jeden Tag seine Mutter, seinen Vater und seine sieben Geschwister.

In seinen Bildern und Texten verarbeitet er seine traumatische Reise sowie viele schmerzhafte Gefühle, die entstehen, wenn jemand ohne seine liebsten Menschen leben muss.

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